Maria 2.0

Thesenanschlag 2.0

Ergebnisse Planungstreffen Maria 2.0 im März 2020

Am 27. Februar 2020 trafen sich rund 40 Mitglieder unserer Gemeinde zu einem Vernetzungs – und Informationstreffen über Maria 2.0. Am 05 März 2020 fand ein erstes Planungstreffen statt.

Frau Sabine Hendler berichtet hier über diese beiden Treffen.

Sternmarsch für Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft

Anlässlich des internationalen Frauentages riefen der kfd-Diözesanverband und die Initiatorinnen von Maria 2.0 am Sonntag, 08.03.2020, zu einem Sternmarsch mit Mahnwache vor dem Dom für mehr Gleichberechtigung von Frauen in Kirche und Gesellschaft auf. Viele Frauen und Männer aus den vier Kirchorten von St. Nikolaus beteiligten sich und zogen mit Fahne und Plakaten über die Salzstraße und den Prinzipalmarkt zum Domplatz, wo ein Wortgottesdienst gefeiert wurde. Mit weißen Tüchern erinnerten die Frauen und zahlreiche Männer an die Gleichwertigkeit durch die Taufe und drückten gleichzeitig ihre Hoffnung auf einen Wandel und Neuanfang aus.

Gebet am Donnerstag

Frauen, worauf wartet Ihr?

„Frauen, worauf wartet Ihr?“, lautet die Frage auf einem Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) im Schaufenster der Buchhandlung Buchfink in Wolbeck. Es steht dort zusammen mit einem Transparent, einem Purpurkreuz, einer Madonna mit Kind, einer Frauenfigur vor den Kirchentüren von St. Lamberti und vielen Büchern zu den Themen Erneuerung der katholischen Kirche und Maria 2.0.

Die Buchhändlerin Regina Hermsen erlaubte den Frauen Ingeborg Heuken, Mechthild Jansen und Hildegard Rösel von der kfd St. Nikolaus Wolbeck unter ihrer Mithilfe dieses Fenster im Rahmen der Aktionswoche zur geschlechtergerechten Kirche zu gestalten. Weitere Unterstützung leistete die Künstlerin Angela Höbing, die die Statue „Madonna mit Kind“ zur Verfügung stellte. Ein kirchenkritisches von ihr gemaltes Bild befindet sich im Fenster ihres Ateliers gegenüber. Die kleine schwangere  Frauenfigur vor den geschlossenen Türen von St. Lamberti schuf die Künstlerin Andrea Koopmann.

Die kfd- Frauen von St. Nikolaus wollen passend zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 23. bis 26.09.2019 in Fulda mit dieser Aktion die Aufmerksamkeit auf das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche lenken. Sie meinen, dass eine Kirche, die zu den wichtigen Fragen und Themen gehört werden und glaubwürdig sein will, Geschlechtergerechtigkeit vorleben muss. Sie setzen sich dafür ein, dass die Charismen und die Spiritualität von Frauen wertgeschätzt und ihre Berufungen ernst genommen werden.

Das Symbol für die Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche ist das Purpurkreuz, ausgewählt vom kfd-Bundesverband. „Nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte war die Purpurhändlerin Lydia im griechischen Philippi die erste Person auf europäischem Boden, die den christlichen Glauben annahm und von Paulus getauft wurde. In der Römisch-Katholischen Kirche ist Purpur Kardinälen vorbehalten, den „Purpurträgern“. Mit dem Purpurkreuz stellen wir uns in die Folge Lydias und knüpfen an die Würde an, für die diese Farbe bei hohen kirchlichen Amtsträgern steht.“, schließen sich die heimischen kfd-Frauen der Aussage ihres Verbandes an.

Des Weiteren wollen die Frauen der kfd St. Nikolaus eine Kiste mit Büchern zu religiösen Themen und zur Erneuerung der katholischen Kirche anschaffen. Diese Bücher sollen den kfd-Mitgliederinnen im Pfarrheim zur Verfügung stehen und ausgeliehen werden können. Nicht zuletzt laden die vier kfd-Gruppen der Kirchorte St. Bernhard, St. Ida, St. Nikolaus und St. Agatha herzlich ein zum Ausklang-Gottesdienst am Sonntag, 29.09.2019, um 18.00 Uhr in der St. Agatha-Kirche in Angelmodde. Das Thema lautet: „Frauen, worauf wartet Ihr? Macht Euch stark für eine geschlechtergerechte Kirche!“ Neu entdeckt werden kann dabei die Apostelin Maria von Magdala als biblische Zeugin und Glaubensvorbild.

update: Es geht weiter! Ergebnisse Gesprächsabend am Dienstag, 9.  Juli: 

Am Dienstagabend fand im Pfarrheim St. Nikolaus ein Gesprächsabend statt, bei dem über dreißig Frauen und Männer überlegten, wie es mit Maria 2.0 weitergehen soll.

Es wurden viele Anregungen gegeben.

Neben den Grundsatzanliegen nach der Öffnung der Weiheämter für Frauen, der Abschaffung des Pflichtzölibats, Änderung der Sexualmoral und der staatlichen Strafverfolgung der Missbrauchstäter wurden auch viele Vorschläge vorgetragen, die sich sicher, mit gutem Willen, direkt vor Ort verwirklichen lassen.

Eine Themenvielfalt betraf die Gestaltung der Gottesdienste. Hier wurde u.a. gewünscht:

  • Das Evangelium kann auch von Laien vorgetragen werden.
  • Laien predigen auch nach dem Evangelium.
  • Mehr Wortgottesdienste in freieren Formen anbieten
  • Frauen gestalten und zelebrieren Wortgottesdienste
  • Die Sprache muss verständlicher werden.
  • Die Themen sollen sich am alltäglichen Leben orientieren.
  • Die Gottesdienste müssen mehr Freude und Lockerheit vermitteln.
  • In jedem Gottesdienst wird für die Anliegen von Maria 2.0 eine Fürbitte gebetet.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Frauen selber energischer für ihre Interessen auftreten müssen. „Wir sind keine Bittstellerinnen, sondern fordern unsere Rechte!“ Gespräche müssen auf Augenhöhe stattfinden und die Leistungen der Frauen endlich anerkannt werden.

Da das Seelsorgeteam in St. Nikolaus Münster überwiegend mit Männern besetzt ist, wurde angeregt, Vertreterinnen der KFD mit einzubeziehen, damit die Anliegen der Frauen stärker vertreten werden können.

In der Gemeinde sollten auch gesellschaftliche Themen, wie Klimawandel, Kinderarbeit, Flüchtlinge,… intensiver behandelt werden, so dass man sieht, dass die Kirche sich auch um das „Hier und Jetzt“ kümmert.

Wie geht es weiter?

Das Organisationsteam wird die Themen des Abends mit Pfarrer Hagemann besprechen und sehen, was sich umsetzen lässt.

Das Ergebnis des Gesprächs wird dann öffentlich gemacht.

Aktionen:

Folgende Veranstaltunegn fanden in der Aktionswoche statt

  • Die Feier eines Wortgottesdienstes am 12. Mai draußen vor der Eingangstür der Nikolaus-Kirche parallel zum normalen Sonntagsgottesdienst um 11:30 Uhr (mit der Möglichkeit, anschließend für das Müttergenesungswerk zu spenden). Die kfd St. Nikolaus gestaltet diesen Wortgottesdienst zu dem Thema „Wir sind draußen!“ und lädt anschließend zum Gespräch bei einer Tasse Kaffee ein.
  • Die Bücherei St. Nikolaus bleibt in der Woche (11. – 18. Mai) geschlossen.
  • Die Frauen der kfd St. Bernhard setzen dadurch ein Zeichen, dass sie ihren Dienst beim
    Sonntags-Café im Pfarrheim St. Bernhard nach den beiden Gottesdiensten aussetzen, so dass dieses ausfallen Auch sammeln sie an diesem Samstag und Sonntag (11./12.05.) nicht für das Müttergenesungswerk, werden aber von einigen Männern vertreten, so dass diesem Hilfswerk kein Schaden entsteht.
  • Die Bücherei St. Ida bleibt während des Zeitraums 11.-18.05. geschlossen. Die geplante Frühjahrs-Buchausstellung wird um eine Woche auf den 19.05.2019 verschoben.
  • Die kfd St. Ida feiert ihren regulären Wortgottesdienst am Dienstag, 14.05. um 9 Uhr nicht im Altarraum der Ida-Kirche, sondern draußen vor der Kirchentür und lädt alle Mitfeiernden anschließend zum Frühstück und zum Austausch ein.
  • Frauen, die ehrenamtlich das Meditative Tanzen und den Offenen Spielenachmittag im Pfarrheim St. Ida leiten, lassen in dieser Woche ihre Aufgaben ruhen.
  • Die Maiandacht für Frauen am Kirchort St. Agatha findet am Dienstag (14.05.) nicht in der Kirche statt, sondern im Euthymia-Zentrum in der Innenstadt.

Forderungen:

Da wir mit Klagen nicht weiter kommen, erheben wir gemeinsam mit den Frauen von der Gemeinde Hl. Kreuz, dem Diözesan- und dem Bundesverband der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) sowie dem KDFB (Katholischer Deutscher Frauenbund) und inzwischen vielen anderen Frauen in etlichen deutschen Städten klare Forderungen. Diese sind (aus dem offenen Brief der Frauen der Initiative „Maria 2.0“ an Papst Franziskus):

  1. Kein Amt für diejenigen, die andere geschändet haben an Leib und Seele oder diese Taten geduldet oder vertuscht haben
  2. Die selbstverständliche Überstellung der Täter an weltliche Gerichte und uneingeschränkte Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden
  3. Der Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche
  4. Die Aufhebung des Pflichtzölibats
  5. Die Ausrichtung der kirchlichen Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit der Menschen

Weitere Informationen:

Mehr zur Aktion Maria 2.0 unter http://www.mariazweipunktnull.de/

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