Entscheidung über die Pfarrverwaltung (update 16. Februar)
Inzwischen steht fest: Mit dem Weggang von Pfarrer Jörg Hagemann wird Pfarrer Jürgen Streuer die Pfarrverwaltung zum
26.03.2023 in der Kirchengemeinde St. Nikolaus Münster übernehmen. Pfr. Streuer bleibt weiterhin leitender Pfarrer der Pfarrei St. Petronilla in Münster.
Gespräch des Personaldezernenten mit Kirchenvorstand, Pfarreirat und Seelsorgeteam (update 9. Februar)
Mit dem Weggang von Jörg Hagemann, der viele Jahre Leitender Pfarrer in unserer Kirchengemeinde war und den wir am Sonntag, den 26. Februar 2023 verabschieden, drängt sich die Frage nach einer Neubesetzung dieser Leitungsposition auf.
Am 6.2.23 kam es zu einem Treffen der Gremienvertreterinnen und Gremienvertreter aus Pfarreirat und Kirchenvorstand mit Matthias Mamot, dem Personaldezernenten im Bistum Münster. Auch das Seelsorgeteam der Pfarrei nahm an diesem Gespräch teil.
In klaren Worten schilderte Herr Mamot die Situation im Bereich des Seelsorgepersonals im Bistum Münster, die schon länger von rückläufigen Zahlen geprägt ist. Ob ein Priester die Nachfolge von Pfarrer Hagemann als Leitender Pfarrer antreten werde, ist noch unklar. Die Überlegungen zu den sogenannten „Pastoralen Räumen“ – in denen mehrere Pfarreien kooperativ zusammenarbeiten sollen – beinhaltet wohl auch die Idee, dass ein Priester mehrere Pfarreien als Leitender Pfarrer „übernehmen“ kann. Welche Rolle ehrenamtlich Engagierte und das Seelsorgeteam zukünftig im Blick auf Leitungsverantwortung spielen werden, gilt es abzuwarten. Der Personalverantwortliche des Bistums ermutigte die Anwesenden, die anstehenden Veränderungsprozesse aktiv mitzugestalten, er dankte zugleich für das bisherige Engagement.
Herr Mamot betonte, dass mit dem Weggang von Hagemann erst einmal ein Pfarrverwalter vom Bistum benannt wird, der entsprechend kirchlicher Vorgaben ein Priester sein muss. Er wird gemäß dem Kirchenrecht mit der Leitung der Pfarrei betraut. Wer für diese Aufgabe in Frage kommt, stand zum Zeitpunkt des Gespräches noch nicht fest.
Damit nach diesem Auftaktgespräch die Kommunikation zwischen Pfarrei und Bistum gewährleistet bleibt, wird eine Gruppe mit jeweils zwei Vertreterinnen und Vertretern aus Kirchenvorstand (Frau Manuela Budeus, Herr Ulrich Schambert), Pfarreirat (Frau Mala Vieweg-Altefrohne, Herr Thomas Hermes) und Seelsorgeteam (Herr Pfr. Thomas Schulz, Herr Thomas Hußmann) mit dem Personaldezernenten Matthias Mamot im Gespräch bleiben.
Von Münster nach Coesfeld
Verabschiedung von Pfarrer Jörg Hagemann
Pfarrer Jörg Hagemann wird am So., 26. Feb. aus unserer Pfarrei verabschiedet werden. Um 11:30 Uhr findet eine Eucharistiefeier in der St.-Nikolaus-Kirche statt, anschl. wird es die Möglichkeit zur Begegnung geben. Bitte merken Sie sich diesen Termin schon einmal vor, weitere Informationen folgen.
Stadtdechant Jörg Hagemann verlässt Pfarrei St. Nikolaus und wird neuer leitender Pfarrer in Coesfeld
Münster/Coesfeld (pbm/sk). Münsters Stadtdechant Jörg Hagemann, bisheriger Pfarrer von St. Nikolaus, wird neuer leitender Pfarrer für die drei Coesfelder Pfarreien Anna Katharina, St. Lamberti und St. Johannes Lette. Am Samstag, 17. Dezember, hat sich der 53-Jährige den Seelsorgeteams und Gremien in Coesfeld vorgestellt und im Anschluss am Wochenende die Haupt- und Ehrenamtlichen im Stadtdekanat und in der Pfarrei St. Nikolaus sowie die Gläubigen in der Pfarrei informiert. Der Abschied aus Münster und die Amtseinführung in Coesfeld sollen noch vor Ostern sein. Wie die Seelsorge in Münster St. Nikolaus künftig gestaltet und verantwortet werden kann, wird der Personaldezernent des Bistums, Matthias Mamot, zu Beginn des neuen Jahres mit dem Team und den Gremien der Pfarrei besprechen.
Jörg Hagemann macht deutlich, dass er sich die Entscheidung für den Wechsel nicht leicht gemacht habe. „Aber ich gehe gern und mit offenem Herzen nach Coesfeld. Ich freue mich auf die Gestaltung der Seelsorge mit vielen Menschen vor Ort. Aber ich weiß auch, was ich hinter mir lasse“, sagt er. Die Aufgabe als Pfarrer verstehe er in erster Linie darin, „einen Rahmen zu schaffen, in dem Engagierte viele Möglichkeiten haben und viel an Verantwortung übernehmen können“.
Als Stadtdechant, so sagt Jörg Hagemann, sei es ihm stets vor allem darum gegangen, die katholische Kirche in den gesellschaftlichen, politischen und interkonfessionellen Dialog einzubringen. Herausragend sei in diesem Sinn der Deutsche Katholikentag im Jahr 2018 gewesen. „Aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten habe ich als Stadtdechant gemeinsam mit vielen anderen Christinnen und Christen versucht, Gesicht zu zeigen: aktuell etwa bei den Friedensgottesdiensten in Überwasser anlässlich des Ukraine-Krieges. Und wie oft haben wir in den vergangenen Jahren in Münster als Christinnen und Christen klare Kante gezeigt für die lebenspendende Botschaft Jesu Christi: für Solidarität, Diversität und Menschlichkeit, gegen Rassismus und Ausgrenzung. Jahrelang durfte ich als ein Freund der Queeren Gemeinde in Münster bei den Abschlussgottesdiensten des CSD dabei sein“, blickt der Stadtdechant zurück.
Wichtig sei ihm immer auch das Miteinander mit Menschen gewesen, die eher am Rande stehen: Wohnungslose, psychisch kranke Menschen, Menschen, die sozial gefährdet sind. Kirche sei in Münster trotz aller Veränderungen auch seelsorglich noch immer an vielen Orten sehr lebendig, sei es im Haus der Familie, im Kirchenfoyer, in der Telefonseelsorge, in den vielen gottesdienstlichen Angeboten der Pfarreien oder gerade aktuell wieder beim Cityadvent. „Und bei den Synoden des evangelischen Kirchenkreises habe ich mich nicht als Gast, sondern als eingeladener Freund gesehen“, betont er. Jörg Hagemann: „Ich wünsche mir, dass wir den pastoralen Ort der Stadt Münster auch in Zukunft breit und noch breiter bespielen werden. Es sollte unser Ziel sein, Menschen offen und unvoreingenommen dabei zu begleiten, ihren eigenen Weg zu Jesus Christus zu finden. Darauf freue ich mich nun auch sehr in Coesfeld.“
In zahlreichen Begegnungen habe er aber schmerzlich erfahren müssen, dass es viele Gründe für die Menschen gebe, aus der Kirche auszutreten. „Aber es gibt auch viele, dabei zu bleiben, um Kirche mitzugestalten und notwendige Änderungen voranzubringen“, ist der Seelsorger überzeugt.
Jörg Hagemann absolvierte zuerst eine Ausbildung zum Krankenpfleger, entschloss sich dann aber Priester zu werden. 2003 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend war er bereits schon einmal fast fünf Jahre in Coesfeld als Kaplan tätig. 2007 wechselte Hagemann nach Münster. Zunächst engagierte er sich in der Pfarrei Heilig Kreuz und in der Klinikseelsorge an den Universitätskliniken. Ein Jahr später wurde er Pfarrer von St. Benedikt in Mauritz. 2011 wechselte er in die Kirchengemeinden in Angelmodde, Gremmendorf und Wolbeck, die ein Jahr später zur neuen Pfarrei St. Nikolaus wurden. Ab 2014 übernahm er zusätzlich die Aufgaben des Stadtdechanten und Dechanten des neu geschaffenen Dekanats und Stadtdekanats Münster, das zuvor aus vier Dekanaten bestanden hatte.
Bischof Dr. Felix Genn wird der Kreisdekanatsversammlung des Kreisdekanats Coesfeld vorschlagen, Jörg Hagemann auch zum Kreisdechanten für das Kreisdekanat Coesfeld zu ernennen. Dieses Amt ist seit dem Wechsel von Johannes Arntz im Oktober nach Oldenburg vakant.