FÜr die Fastenzeit bis Ostern hat Pfarrer Robert Schmäing Hausandachten zusammengestellt.
Aschermittwoch
Lied: (GL 825/ 1,2)
- Ich glaub an Gott in Freud und Not, / ihm darf ich fest vertrauen. / Ich liebe Gott und kann getrost / auf ihn mein Leben bauen. / Ref.: Jesus, dir leb ich, /
- Jesus, dir sterb ich, / dein bin ich tot und lebendig.Gott steht mir bei / und macht mich frei / von allen meinen Sünden. / Sorgsam mich führt / der gute Hirt / und läßt das Heil mich finden. / Ref.:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Du erbarmst dich aller, o Herr, und hast Nachsicht mit den Sünden der Menschen, damit sie sich bekehren; denn du bist der Herr, unser Gott.“ (Weish 11, 24–25.27)
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch mit einem starken Symbol: Das Aschekreuz. Die Asche steht für die Vergänglichkeit alles Irdischen. Auch unser Leben ist der Vergänglichkeit unterworfen. Wenn sich das Leben entfalten will, muß es sich immer wieder neu ausrichten. Es muß sich von innen her erneuern, reinigen. Die Asche wird in diesem Jahr nicht nur im süddeutschen Raum, sondern auch bei uns in Kreuzform auf das Haupt gestreut. Der Kopf steht für die Gedanken und seine Fähigkeit, zu erkennen und verantwortungsvoll zu
handeln. Das Kreuz erinnert uns daran, daß Gott uns in Jesus seine Liebe offenbart. Durch den Tod am Kreuz hat Jesus vereint, was getrennt war. Er ist gekommen zu versöhnen und zu heilen.
Das Aschekreuz deutet an, daß wir in Vergänglichkeit geboren sind und durch Christus Liebe und Vergebung sowie ewiges Leben in Gott finden.
Gebet: Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich beginnen wir die vierzig Tage
der Umkehr und Buße. Gib uns in diesen Tagen die Kraft zur Einkehr,
Erkenntnis und Umkehr. Laß uns neu von deiner Liebe ergriffen werden.
Durch Verzicht und Gebet hilf uns dem Bösen abzusagen, damit wir mit
Entschiedenheit das Gute tun. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
unseren Herrn Jesus Christus, der lebt und herrscht mit dir und dem
Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: 1. (GL767/ 1,2)
- Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz, / und ist mir dies der größte Schmerz, / daß ich erzürnt dich, höchstes Gut; / ach wasch mein Herz in Jesu Blut.
- Daß ich gesündigt, ist mir leid; / zu bessern mich, bin ich bereit. / Verzeih, o Gott, mein Herr, verzeih, / und wahre Buße mir verleih.
Erster Fastenssonntag
Lied: (GL 423/ 1,3)
- 1 Wer unterm Schutz des Höchsten steht, / im Schatten des Allmächtigengeht, / wer auf die Hand des Vaters schaut, / sich seiner Obhut anvertraut, / der spricht zum Herrn voll Zuversicht: / „Du meine Hoffnung und mein Licht, / mein Hort, mein lieber Herr und Gott, / dem ich will trauen in der Not.“
- 3. Denn dies hat Gott uns zugesagt: / „Wer an mich glaubt sei unverzagt, / weil jeder meinen Schutz erfährt; / und wer mich anruft, wird erhört. / Ich will mich zeigen als sein Gott, / ich bin ihm nah in jeder Not; / des Lebens Fülle ist sein Teil, / und schauen wird er einst mein Heil.“
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren. Ich sättige ihn mit langem Leben und lasse ihn mein Heil schauen.“ (Ps 91, 15-16)
Das Aschekreuz am Aschermittwoch hat uns an unsere Vergänglichkeit erinnert. Dieses Zeichen der Buße mahnt zur inneren Einkehr und Umkehr. Die 40 Tage der österlichen Bußzeit mit dem Fest der Auferstehung an ihrem Ende erinnern uns daran, daß wir unterwegs sind auf ein größeres Ziel. Wer einen langen, mühsamen Weg vor sich hat, wird leicht mutlos. Das Lied zu Beginn dieser Andacht beinhaltet den Psalm 91; den Psalm des Gottvertrauens und der Geborgenheit in Gott (Gl 423).
Wir schauen dabei auf Jesus, der seinen Weg in diesem Vertrauen gegangen ist. Der Herr ermutigt uns, daß wir uns darauf einlassen. So sind wir eingeladen, sich heute und in den kommenden Wochen zu öffnen für die Selbstbesinnung und den Anspruch Gottes an uns.
Gebet: Allmächtiger Gott, du schenkst uns die heiligen vierzig Tage als eine Zeit der Umkehr und der Buße. Hilf uns in dieser Zeit in der Erkenntnis Jesu Christi voranzuschreiten. Laß uns die Kraft seiner
Erlösungstat durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL 266/ 1,2) KV: Bekehre uns, vergib die Sünde, / schenke, Herr, uns neu dein Erbarmen.
- 1 Der Sohn des Höchsten kam auf unsre Erde, / uns zu erretten aus der Macht des Bösen. / Er ruft die Menschen in das Reich des Vaters. Kv
- Bekehret euch alle, denn das Reich ist nahe; / in rechter Buße wandelt eure Herzen. / Seid neue Menschen, die dem Herrn gefallen. Kv
Zweiter Fastensonntag
Lied: (GL 481/ 1,2,6)
- 1. Sonne der Gerechtigkeit, / gehe auf zu unsrer Zeit; / brich in deiner Kirche
an, / daß die Welt es sehen kann. / Erbarm dich, Herr! - 2. Weck die tote Christenheit / aus dem Schlaf der Sicherheit, / daß sie deine
Stimme hört, / sich zu deinem Wort bekehrt. / Erbarm dich, Herr! - 6. Laß uns deine Herrlichkeit / sehen auch in dieser Zeit / und mit unsrer kleinen
Kraft / suchen, was den Frieden schafft. / Erbarm dich, Herr!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, daß wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose
und eine für Elíja. Er wußte nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter
Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ (Mk 9, 2-10)
Am zweiten Fastensonntag hören wir das Evangelium von der Verklärung auf dem Berg. Auf dem Berg Sinai empfängt Mose die zehn Gebote (Gen 19-20). Der Prophet Elija erkennt auf dem Berg Horeb im sanften, leisen Säuseln etwas über das Wesen Gottes (1 Kön 19). Als Ort für seine Rede über die neue Gerechtigkeit und Heiligkeit wählt Jesus den Berg; die sogenannte Bergpredigt (Mt 5-7). Ob auf dem Berg oder in der Wüste: Beide Orte helfen eine besondere Nähe zur Wirklichkeit Gottes und zum Wesen Gottes zu ermöglichen.
Bei der Verklärung bekräftigt Gott wie schon bei der Taufe Jesu, daß Jesus sein geliebter Sohn ist, auf den wir hören sollen. Die Verklärung ist aber auch der Ort, an dem Jesus seinen Leidensweg andeutet. Die Nachfolge
Jesu ist nicht immer ein leichter Weg.
Gebet: Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum bitten wir durch
Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL 216/ 1,3)
- 1. Im Frieden dein, o Herre mein, / laß ziehn mich meine Straßen. / Wie mir
dein Mund gegeben kund, / schenkst Gnad du ohne Maßen, / hast mein Gesicht das
sel’ge Licht, / den Heiland schauen lassen. - 3. O Herr, verleih, daß Lieb und Treu / in dir uns all verbinden, / daß Hand und
Mund zu jeder Stund / dein Freundlichkeit verkünden, / bis nach der Zeit der Platz
bereit / an deinem Tisch wir finden.
Dritter Fastensonntag
Lied: (GL 429/ 1,5)
- 1. Gott wohnt in einem Lichte, / dem keiner nahen kann. / Von seinem
Angesichte / trennt uns der Sünde Bann. / Unsterblich und gewaltig / ist unser Gott
allein, / will König tausendfaltig, / Herr aller Herren sein. - 5. Nun darfst du in ihm leben / und bist nie mehr allein, / darfst in ihm atmen,
weben / und immer bei ihm sein. / Den keiner je gesehen / noch künftig sehen
kann, / will dir zur Seite gehen / und führt dich himmelan.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkünden Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.“ (1Kor 1, 22–25)
Die Fastenzeit war schon in der Urkirche eine Zeit der Vorbereitung auf die Taufe. Die Taufbewerber erfuhren in dieser Zeit mit welchem Anspruch Jesus auftritt und was er den Menschen schenkt. In Jesus Christus ist uns
mehr geschenkt als Zeichen und Weisheit. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14, 6).
Sehnen wir uns nicht alle nach dem Ewigen? Haben wir nicht alle Durst nach nie endendem Glück? Jesus Christus kann unseren Durst nach Leben, Zuwendung, Freude und Heil stillen. Gott bedient sich einer Weisheit und Kraft, die nicht von der Welt ist. In Jesus Christus finden die Berufenen den Weg zur Versöhnung mit Gott.
Gebet: Du Gott des Lebens, sieh voll Erbarmen auf uns Menschen. Sieh auf unsere Not und unseren Durst nach Frieden, nach Versöhnung und wahrem Leben. Führe uns an diese Quelle, Jesus Christus, damit wir daraus schöpfen und neue Menschen werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL 427/ 1)
- 1. Herr, deine Güt ist unbegrenzt, / sie reicht so weit der Himmel glänzt, / so weit die Wolken gehen. / Fest wie die Berge steht dein Bund, / dein Sinn ist tief wie Meeresgrund, / kein Mensch kann ihn verstehen. / Du hast in Treue auf uns Acht, / wir sind geborgen Tag und Nacht, / im Schatten deiner Flügel. / Du öffnest deines Himmelstor, / da quillt dein Überfluß hervor / und sättigt Tal und Hügel.
Vierter Fastensonntag
Lied: (GL 142/ 1)
- 1. Zu dir, o Gott, erheben wir / die Seele mit Vertrauen. / Dein Volk erfreue sich in dir, / wollst gnädig niederschauen. / Laß leuchten, Herr, dein Angesicht, / erfüll uns mit der Gnade Licht / und schenk uns dein Erbarmen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung.“ (vgl. Jes 66, 10-11).
Der 4. Fastensonntag wird auch als Sonntag „Laetare“ bezeichnet, als „Sonntag der Freude“. Es ist der Sonntag vor dem Passionssonntag. Im Evangelium des Lesejahres B wird der Grund der Vorfreude verkündet: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden.“ (Joh 3, 14). In Jesus leuchtet die Liebe des Vaters zu uns Menschen auf. Durch Jesus Christus verkündet er uns Rettung und ewiges Leben. So könnten wir über diesen Sonntag auch schreiben: „Freude über die Versöhnung“. Unsere Versöhnung mit Gott ist zugleich der Auftrag an uns, untereinander zu versöhnen. Wie oft konnten Beziehungen neu aufleben nach einem Blick auf Jesus Christus? Ein Blick auf den Gekreuzigten, der alle Sünden auf sich nahm, läßt einen so manches in einem neuen Licht erscheinen. So manche
schiefe Gewichtung im Leben wird neu ausgerichtet.
Gebet: Herr, unser Gott, du hast in deinem Sohn die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt. Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben, damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL 272/ 2)
- 2. Hilf unserm Glauben, wenn mutlos wir werden; / Lichtblick und Freude erblühen aus dir. / Dein Reich des Friedens laß wachsen auf Erden; / Werkzeuge deiner Verheißung sind wir. / Lehr uns aus Glaube und Liebe zu handeln / und so uns selbst und die Welt zu verwandeln.
Fünfter Fastensonntag
Lied: (GL 277/ 1,3)
- 1. Aus tiefer Not schrei ich zu dir, / Herr Gott, erhör mein Rufen; / dein gnädig Ohr neig her zu mir / und meiner Bitt es öffne; / denn so du willst das sehen an, / was Sünd und Unrecht ist getan, / wer kann, Herr, vor dir bleiben?
- Und ob es währt bis in die Nacht / und wieder an den Morgen, / doch soll mein Herz an Gottes Macht / verzweifeln nicht noch sorgen. / So tu Israel rechter Art, / der aus dem Geist geboren ward, / und seines Gottes harre.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering
achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.“ (Joh 12, 24–26)
Mit dem Passionssonntag beginnt die Passionszeit. Passion bedeutet sowohl Leiden als auch Leidenschaft. Ich kann dich leiden, sagt ein Mensch einem andern, wodurch eine tiefe Verbundenheit zum Ausdruck gebracht wird; auch wenn sie Nachteile mit sich bringen kann. Gott hat eine Leidenschaft für uns Menschen. Er kann uns leiden, wie er durch Jesus Christus offenbart. In seinem Sohn hat er uns gezeigt, daß seine Leidenschaft für uns Menschen nie erloschen ist. Durch den Kreuzestod Jesu bringt er zum Ausdruck, daß er uns mit leidenschaftlicher Liebe liebt. Diese Liebe zeigt er in einem teuren Preis: Die Passion Christi. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12, 24). Was muß bei uns sterben, damit wir reiche Frucht bringen? Bequemlichkeit, Streitsucht,
Lieblosigkeit oder Gottesferne? Der Leidenschaft Gottes zu uns Menschen bewußt, brauchen wir nicht zu
fürchten, wir könnten untergehen. In jeder Mitfeier der hl. Messe kommt uns Gott mit seiner Leidenschaft entgegen. Aus dieser Begegnung können wir neue Kraft schöpfen für unser Frucht bringen im Alltag.
Gebet: Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Laß uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL210/ 1,3,4)
- 1 Das Weizenkorn muß sterben, / sonst bleibt es ja allein; / der eine lebt vom andern, / für sich kann keiner sein. / Kv: Geheimnis des Glaubens: im Tod ist das Leben.
- Wer dies Geheimnis feiert, / soll selber sein wie Brot; / so läßt er sich verzehren / von aller Menschennot. / Kv: Geheimnis des Glaubens: im Tod ist das Leben.
- Als Brot für viele Menschen / hat uns der Herr erwählt; / wir leben füreinander, / und nur die Liebe zählt. / Kv: Geheimnis des Glaubens: im Tod ist das Leben.
Palmsonntag
Lied: 1. (GL 770/ 1)
- Sion, singe Jubelpsalmen, / sieh, dein König naht heran, / eil entgegen ihm mit Palmen, / streu ihm Blumen auf die Bahn! / Dieser ist von Davids Samen, / Gottes Sohn von Ewigkeit! / Der kommt in des Herren Namen, / sei gelobt, gebenedeit!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„In jener Zeit hörte die Volksmenge, die sich zum Osterfest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem. Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der
kommt im Namen des Herrn, der König Israels! Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie es in der Schrift heißt: Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer
Eselin. Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewußt, daß es so über ihn in der Schrift stand und daß man so an ihm gehandelt hatte.“ (Joh 12, 12-16)
Der Palmsonntag ist das Eingangstor zur großen Heiligen Woche. Damit nähern wir uns dem Höhepunkt des Kirchenjahres: Ostern.
Vor der Auferstehung steht die Einsetzung der Eucharistie, das Leiden und die Kreuzigung. Diese Tage sind intensive Tage in der Begegnung mit Jesus Christus. Die Ereignisse damals haben konkret mit meinem Leben heute zu tun. Wenn Jesus die Schuld der ganzen Menschheit auf sich genommen hat, dann hat er jeden einzeln von uns, ja mich ganz konkret vor Augen gehabt. Jesus zieht durch das Tor in Jerusalem ein. Er möchte auch in mein Herz einziehen. Sind die Tore meines Herzens geöffnet für seine liebende und
heilende Gegenwart? Wenn wir ihm nachfolgen und unsere Herzen für ihn öffnen, wird uns die
Versöhnung mit Gott geschenkt.
Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, deinem Willen gehorsam, hat unser Erlöser Fleisch angenommen, er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt. Hilf uns, daß wir ihm auf dem Weg des
Leidens nachfolgen und an seiner Auferstehung Anteil erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. unseren Herrn. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL774/ 1,2,3)
- 1. Des Königs Fahne tritt hervor, / des Kreuzes Wunder strahlt empor, /
woran den Tod das Leben litt / und Leben durch den Tod erstritt. - Durchbohret ward vom scharfen Speer / sein heilges Herz gar tief und schwer, /
draus Blut und Wasser gnadenvoll / zur Sühnung unserer Sünden quoll. - Erfüllet ist, was David sang, / da sein prophetisch Lied erklang, /
verkündend aller Nation: / Vom Holz wird herrschen Gottes Sohn.
Gründonnerstag
Lied: 1. (GL 282/ 1,2,3)
- Beim letzten Abendmahle, / die Nacht vor seinem Tod, /
nahm Jesus in dem Saale / Gott dankend Wein und Brot. - „Nehmt“, sprach er, „trinket, esset: / Das ist mein Fleisch, mein Blut, /
damit ihr nie vergesset, / was meine Liebe tut.“ - Dann ging er hin zu sterben / aus liebevollem Sinn, /
gab, Heil uns zu erwerben, / sich selbst zum Opfer hin.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit. (vgl. Gal 6, 14)
Mit dem Gründonnerstag beginnt das „österliche Triduum“. Es sind nicht drei Feiern, sondern eine einzige Feier. Es ist die Feier der einen Heilsgeschichte der Erlösung. Sie ist Versöhnungsfeier und Neuschöpfung,
durch die Gott selbst handelt und rettend eingreift und siegt. Wer Ostern feiern möchte, kann es nicht ohne Gründonnerstag und Karfreitag. Und ohne Ostern blieben diese beiden Tage des österlichen Triduums nur ein großes Rätsel.
Wer mit Jesus Christus in Beziehung tritt, der wird verwandelt. Das ganze Leben mit all seinen Höhen und Tiefen bekommt ein Ziel: Die Auferstehung. Von diesem Ziel her erscheint das Leben in einem neuen Licht. Im Rückblick wird so manches nicht abwendbares Leid einen tieferen Sinn bekommen. In jeder Mitfeier der hl. Messe werden wir hineingenommen in dieses Heilsgeschehen. Wir begegnen Christus als Speise, mitleidenden und Erlöser.
Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, am Abend vor seinem Leiden hat dein geliebter Sohn der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet. Gib, daß wir aus diesem
Geheimnis die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL497/ 1,5)
- 1. Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. / Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. / Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, / weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
- 5. Denkmal, das uns mahnet an des Herren Tod! / Du gibst uns das Leben, o lebendig Brot. / Werde gnädig Nahrung meinem Geiste du, / daß er deine Wonnen koste immerzu.
Karfreitag
Lied: (GL 290/ 1,4)
- Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, / daß man ein solch scharf Urteil hat gesprochen? / Was ist die Schuld, in was für Missetaten, / bist dugeraten?
- Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe! / Der gute Hirte leidet für die Schafe; /die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte, / für seine Knechte!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
„Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, da Jesus wußte, daß nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß voll Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm voll Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.“ (Joh 19, 26-30)
Nehmen wir uns einige Minuten Zeit und betrachten Jesus am Kreuz. Freiwillig hat er des Kreuz auf sich genommen. Nur die Liebe zu uns Menschen, zu mir kann erklären, was geschieht. Wie ist meine Antwort auf seine Liebe zu mir, zu uns Menschen?
-Stille –
Danken wir mit eigenen Worten Jesus für seine Liebe. Wir dürfen die Stille, dieses Nichtverstehen der Grausamkeit aushalten und mit Maria und Johannes unter dem Kreuz stehen. Wir können hier stehen und aushalten, weil wir wie Johannes auf Maria blickend ihre Hilfe erfahren, tiefer zu verstehen. Sie hilft uns Jesus und seine Liebe zu uns zu erkennen.
Lied: (GL 532/ 5)
- 5. Christus, laß bei meinem Sterben / mich mit deiner Mutter erben / Sieg und Preis nach letztem Streit. / Wenn der Leib dann sinkt zur Erde, / gib mir, daß ich teilhaft werde / deiner selgen Herrlichkeit.
Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, durch das Leiden deines Sohnes hast du den Tod vernichtet, der vom ersten Menschen auf alle Geschlechter übergegangen ist. Nach dem Gesetz der Natur tragen wir das Abbild des ersten Adam an uns; hilf uns durch deine Gnade, das Bild des neuen Adam in uns auszuprägen und Christus ähnlich zu werden, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL 289/ 6)
- 6. Ich danke dir von Herzen, / o Jesu, liebster Freund, / für deines Todes Schmerzen, / da du’s so gut gemeint. / Ach gib, daß ich mich halte / zu dir und deiner Treu / und, wenn ich einst erkalte, / in dir mein Ende sei.
Ostern
Lied: (GL 778/ 1)
- 1. Das Grab ist leer, der Held erwacht, / der Heiland ist erstanden! / Da sieht man seiner Gottheit Macht, / sie macht den Tod zuschanden. / Ihm kann kein Siegel, Grab noch Stein, / kein Felsen widerstehn. / Schließt ihn der Unglaub´ selber ein, / er wird ihn siegreich sehn. / Alleluja, alleluja, alleluja!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.
Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr. Amen!
Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen.
„Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen
Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem
Jubel.“ (Der Beginn des Osterlobes)
„Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein.“ (Rom 3, 3-5)
Nachdem wir in der Fastenzeit, vierzig Tage lang, nicht mehr das Halleluja gesungen haben, wollen wir nun diesen Jubelruf der Erlösten anstimmen. Damit verbinden wir uns mit der Freude aller Christen auf der ganzen Erde und preisen Gott, der sein Volk rettet.
„Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht
Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.“ (Mk 16, 5+6)
Lied: (GL 329/3,4)
- 3. Wir sind getauft auf Christi Tod / und auferweckt mit ihm zu Gott. / Uns ist geschenkt sein Heilger Geist, / ein Leben, das kein Tod entreißt.
- 4Wir schauen auf zu Jesus Christ, / zu ihm, der unsre Hoffnung ist. / Wir
sind die Glieder, er das Haupt; / erlöst ist, wer an Christus glaubt.
In jeder Osternacht erneuern wir unser Taufversprechen. Es ist die Nacht, in der wir uns neu für Christus entscheiden. Sich für Christus entschieden bedeutet, als neuer Mensch zu leben. Aber wie geht das?
Als neuer Mensch kann man nicht allein leben. Daher bedarf es Weggefährten. Die Emmausjünger sind ein beredtes Zeugnis; eine von vielen Wegerfahrungen, von denen die Bibel berichtet. Wegerfahrungen sind auch für uns heute wichtig: Sich gemeinsam auf den Weg machen. Damit wir im Glauben aufbrechen können und
nicht stehenbleiben, können wir uns die Fragen stellen: Was vertieft meinen Glauben? Wer und was führt mich näher zu Christus? Begegne ich auf meinem Glaubensweg Menschen, denen ich helfen kann, Christus zu begegnen?
Zwei Ostergeschenke übergibt uns der Auferstandene: Die Eucharistie und die Vergebung. Wie gehen wir mit diesen Geschenken um? Stellen wir sie dankbar annehmend in die Ecke? Oder sind wir neugierig auf die Kraft, die diese Geschenke enthalten? Sie wollen uns helfen, als neue Menschen zu leben.
Christus ist wahrhaft auferstanden. Er allein kann uns dieses neue und unvergängliche Leben schenken.
Gebet: Gott, du hast diese Nacht hell gemacht durch den Glanz der Auferstehung unseres Herrn. Erwecke in deiner Kirche den Geist der Kindschaft, den du uns durch die Taufe geschenkt hast, damit wir neu werden an Leib und Seele und dir mit aufrichtigem Herzen dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen.
Vater unser … Gegrüßet seist du Maria …
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: (GL779/ 1,4,5)
- 1. Halleluja laßt uns singen, denn die Freudenzeit ist da; / hoch in Lüften laßt erklingen, was im dunklen Grab geschah: / Jesus hat den Tod bezwungen und uns allen Sieg errungen. / Halleluja, Jesus lebt, / Jesus
lebt, / Jesus lebt. / Halleluja, Jesus lebt! - Halleluja! Kommt ihr Heiden, schaut den Hirten, der euch nährt! / Ewig grünen seine Weiden, ewig seine Treue währt. / Nur bei dem ist Heil zu finden, der den Tod hilft überwinden. / Halleluja, Jesus lebt, / Jesus lebt, / Jesus lebt. / Halleluja, Jesus lebt!
- Halleluja! Ostersegen, komm herab wie Morgentau, / dich in jedes Herz zu legen, daß es froh nach oben schau / und zu neuem Wuchs und Leben sich in Christus mag erheben! / Halleluja, Jesus lebt, / Jesus lebt, / Jesus lebt. / Halleluja, Jesus lebt!