Wandelkrippe @home

Seit vielen Jahren ist in unserer St.-Nikolaus-Kirche in der Advent- und Weihnachtszeit eine Wandelkrippe zu sehen. Die Idee dahinter: Die Weihnachtsgeschichte ist dynamischer und mehr als die Szene im Stall. Ab dem 1. Advent bis Maria Lichtmess am 2. Februar wird die Krippe jede Woche umgebaut und so werden verschiedene Szenen der Weihnachtsgeschichte dargestellt.

Das könnt ihr auch zu Hause: Nehmt Eure Krippenfiguren etwas früher aus der Weihnachtskiste oder bastelt eine eigene Krippe zum Beispiel aus Korken, Knete oder anderen Bastelmaterialien, oder aber nehmt Eure Lego- oder Playmobilfiguren und baut eure eigene Wandelkrippe, die euch durch die Advent- und Weihnachtszeit begleitet und immer wieder umgebaut werden kann.

Hier ein Vorschlag, wann ihr wie eure Wandelkrippe gestalten könnt. – Selbstverständlich könnt ihr auch andere Akzente setzen oder einen eigenen Zeitplan machen:

1. Advent: Der Engel und Maria (Lk 1,26-37)

Der Engel Gabriel wurde von Gott zu Maria in die Stadt Nazareth in Galliläa gesandt. Gabriel sagte: „Sei gegrüßt, du bist voller Gnade, Gott ist mit Dir.“ Maria erschrak und überlegte, was das bedeuten soll. Da sagte Gabriel: „Fürchte dich nicht. Gott schickt mich. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihn Jesus nennen. Er wird Sohn Gottes genannt werden.“ Maria sagte: „Wie soll das geschehen? Ich habe keinen Mann.“ Der Engel sagte: Gottes Heiliger Geist wird über dich kommen, seine Kraft wird in dir das Kind wachsen lassen, deshalb wird das Kind auch Sohn Gottes genannt werden. Für Gott ist nichts unmöglich. Deine Verwandte Elisabeth sie erwartet auch ein Kind, obwohl alle dachten, sie kann keine Kinder bekommen.“ Maria antwortete: „Schau, ich bin ein Kind Gottes, ich will Gott dienen, also soll das was du gesagt hast geschehen.“ Danach verließ der Engel sie.

Stellt mit euren Figuren nach, wie Gabriel und Maria sich begegnen.

2. Advent: Maria besucht Elisabeth (Lk 1,39-56)

Maria machte sich auf den Weg in das Bergland, wo ihre Verwandte Elisabeth mit ihrem Mann Zacharias lebte. Sie ging in ihr Haus und begrüßte Elisabeth. Als Elsiabeth den Gruß hörte, hüpfte das Kind in ihrem Bauch und Elisabeth rief: „Gesegnet bist Du maria unter allen Frauen auf der Welt und gesegnet ist das Kind in deinem Bauch! Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt. Denn siehe in dem Augenblick als ich deinen Gruß hörte, hüpfte mein Kind in meinem Bauch. Selig bist du, weil du geglaubt hast, was Gott dir verkünden lies!“
Da sagte Maria: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

Stellt mit euren Figuren nach, wie sich die beiden schwangeren Frauen begegnen. – Und wenn ihr mögt auch, wie es wahr wird, was Maria sagt: „Gott stürzt die Mächtigen vom Thron“

3. Advent: Josef träumt (Mt 1,18-24)

Maria war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Josef träumt. – Wie das wohl ausgesehen hat? Stellt es mit euren Figuren nach.

4. Advent: Die Volkszählung Lk 2,1-5

Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

Die Beamten und Soldaten des Kaisers sollen alle Menschen zählen. Habt ihr genügend Figuren? Wieviele sind es? Josef und Maria machen sich also auf den Weg nach Bethlehem…

23. Dezember: Herbergssuche (Lk 2,7)

Nur in einem Halbsatz verrät Lukas, warum Jesus in einem Stall zur Welt kommt:

… legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Die erfolglose Herbergssuche hat die Phantasie vieler Menschen beflügelt. Wie stellt ihr euch die Herbergssuche vor? Stellt sie mit euren Figuren nach.

24. Dezember – Heilig Abend: Die Geburt Lk 2,6-7

Die eigentliche Geburt Jesu wird im Evangelium kurz und knapp erzählt. Aber sie ist der Kern von Weihnachten. In einem einfachen, hilflosen Kind kommt Gott zur Welt.

Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Maria, Josef und das Jesuskind. Das große Wunder beginnt ganz klein. Wie sieht das bei euch aus? – In der Tradition sind Ochs und Esel mit dabei. Welche Tiere stellt ihr zur Krrippe?

1. Weihnachtstag – morgens: Die Hirten auf dem Feld (Lk 2,8-14)

Eigentlich noch in der Nacht sind die Hirten die ersten Menschen, die von der Geburt Jesu erfahren. Aber wir wollen ja mit unserer Wandelkrippe den wichtigsten Szenen genügend Raum geben. Also: Stellt heute morgen Hirten und Engel auf das Feld!

In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.

1. Weihnachtstag – nachmittags: Die Hirten finden das Kind (Lk 2,15-19)

Die Hirten eilen zum Stall. Da müsst ihr eure Wandelkrippe an diesem Tag zweimal verändern:

Und es geschah, als die Engel von ihnen in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

2. Weihnachtstag: Die weisen Sterndeuter suchen das Königs-Kind. (Mt 2,1-8)

Wohin geht man, wenn man einen echten König finden will? – Natürlich zum Königspalast. Ausgerechnet an Herodes geraten sie, der Angst davor hat, dass ein anderer seinen Thron einnehmen will. Deshalb hat er einen Auftrag an die weisen Sterndeuter, obwohl ja die Ratgeber des Herodes genau wissen, wo der neue König geboren wird:

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!

Stellt mit euren Figuren nach, wie die Sterndeuter aus dem Osten bei Herodes nachfragen, wo das neue Königs-Kind zu finden ist.

27. Dezember – Fest der Heiligen Familie : Geschenke für Jesus (Mt 2,9-11)

Die Sterndeuter machten sie sich auf den Weg nach Bethlehem. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Kaspar, Melchior und Balthasar, diese Namen haben im Laufe der Geschichte die Menschen den drei Sterndeutern gegeben und sie in den Erzählungen zu Königen werden lassen. Sie bringen Jesus Geschenke. Gold, weil Jesus ein König ist, Weihrauch, weil Jesus Gott ist und Myrrhe, weil Jesus ein Mensch ist. Welche Geschenke bringen die Weisen in Eurer Wandelkrippe?

28. Dezember – Fest der Unschuldigen Kinder (Mt 2,12-18)

In all unserer Weihnachtsfreude sollten wir nie vergessen, dass auch heute unschuldige Menschen – besonders Kinder – unter Gewalt, Armut und Flucht leiden.

Weil den Sterndeutern aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, siehe, da erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er sandte aus und ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren nicht mehr.

Josef, Maria und Jesus sind auf der Flucht. Viele andere Eltern weinen und klagen. Die Bibelforscher sind sich einig, dass das so damals nicht stattgefunden hat. Aber es geschieht heute. Jeden Tag. Deshalb kann diese Szene auch einen Platz in eurer Wandelkrippe haben. Und vielleicht zündet ihr heute eine Kerze an, für die vielen Kinder, die in Not sind.

Silvester: Zeitenwende. (Mt 28,16-20)

Die Geburt Jesu ist die Zeitenwende. Welches Jahr wir zählen, richtet sich in vielen Teilen der Erde danach, was Menschen ausgrechnet haben, wann Jesus geboren wurde. Mit Jesus hat Gott uns ein für alle mal und für alle gezeigt, dass er uns liebt, und dass wir diese Liebe weiterschenken dürfen. Stellt alle Figuren die ihr habt in eure Wandelkrippe als Zeichen dafür, dass Jesus der Freund und Retter aller Menschen ist. Und lest einmal, was am Ende des Matthäusevangelium steht.

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Die Wolbecker Wandelkrippe

Auch in diesem Jahr wird unsere Wandelkrippe in der St.-Nikolaus-Kirche an der Herrenstraße aufgestellt. Vielleicht schaut ihr auch regelmäßig vorbei. Bitte haltet dabei Abstand und tragt einen Mund-Nasen-Schutz.

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