Mein rechter, rechter Platz ist frei…

Ein Impuls von Richard Schu-Schätter zu Christi Himmelfahrt

An das Kinder-Gruppenspiel muss ich denken, wenn ich im Glaubensbekenntnis bete: „… Er sitzt zur Rechten des Vaters …“ In diesen Tagen feiern wir das Fest Christi Himmelfahrt. Es verstärkt inhaltlich noch einmal, was wir ja schon mit dem Osterfest feiern: Jesu Platz ist nicht in der Welt des Todes, sondern im Himmel. Dort wo die Vorläufigkeit und Zerbrechlichkeit, Die Ängste, Sorgen und Nöte des irdischen Lebens keine Macht mehr haben. Leben pur! Für immer und ewig. Christi Himmelfahrt ist dadurch auch ein Hoffnungsschimmer unseres Lebens. Jesus ist der Erste, der beim himmlischen Gastmahl Platz nimmt. Aber:

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?

Joh 14,2

Also, da ist auch ein Platz für Dich! Dabei ist es gar nicht so wichtig, einen guten Platz zu ergattern. Wenn wir Kinder uns mal wieder zankten, weil auf einer Bank oder auf dem Autorücksitz zu wenig Platz war, pflegte meine Mutter immer zu sagen: „Beruhig dich, wenn du so viel Platz im Himmel hast, kannst Du zufrieden sein!“ Sich um den eigenen Platz im Himmel und bei Gott zu sorgen ist eher peinlich:

Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen, wer der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.

Mk 9,33-35

Derzeit werden überall Zollstöcke angelegt und Abstände gemessen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Viele Menschen sehnen sich nach der Nähe, die sie in diesen Corona-Zeiten so schmerzlich vermissen. Gut, dass es im Himmel keine Zollstöcke und Abstände notwendig sind. Vielleicht sitz Jesu auf einer Bank und ruft Dir zu: „Mein rechter, rechter Platz ist frei…“
Selbstverständlich hat das noch ein bisschen Zeit, in dieser Welt kann es ja auch bisweilen sehr schön sein. Aber beruhigend ist es doch schon, dass Jesus in den Himmel aufgefahren ist und sich auch um einen Platz für Dich kümmert.

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