Spurensuche – Kunst in der St.-Nikolaus-Kirche
Von Pastoralreferent Richard Schu-Schätter
„In den Jahren 1348 bis 1350 wütete in Europa, so auch in Wolbeck, eine Pestartige Krankheit, der sogenannte schwarze Tod. Eine große Zahl der Wolbecker wurde von der Seuche ergriffen. Die Gesunden fürchteten sich, die Kranken zu pflegen und die Toten zu begraben. Da traten die Bürger Wolbecks in der Kirche zusammen und gaben einander feierlich das Versprechen, den Kranken nach Kräften zu helfen und, wenn einer sterben sollte, dessen Körper in geweihter Erde zu begraben. Die Wolbecker hielten treu, was sie sich versprochen hatten. Die wenigen Überlebenden übten an den Kranken und Toten alle Dienste der Liebe, bis der schwarze Tod aufgehört hatte.“
„In den Jahren 1348 bis 1350 wütete in Europa, so auch in Wolbeck, eine Pestartige Krankheit, der sogenannte schwarze Tod. Eine große Zahl der Wolbecker wurde von der Seuche ergriffen. Die Gesunden fürchteten sich, die Kranken zu pflegen und die Toten zu begraben. Da traten die Bürger Wolbecks in der Kirche zusammen und gaben einander feierlich das Versprechen, den Kranken nach Kräften zu helfen und, wenn einer sterben sollte, dessen Körper in geweihter Erde zu begraben. Die Wolbecker hielten treu, was sie sich versprochen hatten. Die wenigen Überlebenden übten an den Kranken und Toten alle Dienste der Liebe, bis der schwarze Tod aufgehört hatte.“
Regel der Achatius-Nikolai-Bruderschaft.
Mit dieser Erinnerung an die Ursprünge der Bruderschaft im 14. Jahrhundert beginnt die Regel der Achatius-Nikolai-Bruderschaft. Ebenfalls im 14. Jahrhundert lebte der Überlieferung nach ein Pilger, der bis heute eng verbunden ist mit der Pestkrankheit: Rochus von Montpellier. Er soll nach dem frühen Tod seiner Eltern sein ganzes Vermögen verschenkt haben und in den Franziskanerorden eingetreten sein. Als Rom-Pilger half er unterwegs immer wieder bei der Pflege von Pestkranken. In unserer St.-Nikolaus-Kirche findet sich eine farbig gefasste Sandstein-Statue von diesem, über lange Jahrhunderte hochverehrten und beliebten Heiligen. Natürlich mit Pilgerhut und –Stab. Entstanden ist die Figur um 1650 da war der 30jährige Krieg gerade mal zwei Jahre vorbei. Und die Erinnerungen an die Pest von 1635-36 sicherlich noch sehr lebendig.
Dass der Heilige Rochus nicht nur Pestkranke gepflegt und geheilt hat, sondern selbst an der Pest erkrankte, verbildlicht die große Pestbeule am linken Bein, die uns der Heilige Rochus in der St.-Nikolaus-Kirche zeigt. Der Legende nach infizierte sich Rochus auf der Rückreise von Rom während er anderen Menschen half. Doch um ihn kümmerte sich niemand. Er zog sich zurück in eine einsame Waldhütte. Ein Hund brachte ihm täglich Brot und ein Engel versorgte seine Wunden. So hat der Engel ein kleines Salbendöschen in der linken Hand und berührt die offene Pestbeule.
Nach seiner wundersamen Genesung wird er bei Pavia verhaftet und nach Voghera gebracht. Die Menschen fürchten sich vor ihm und halten ihn für einen Spion. Obwohl sein Onkel Stadtherr ist, gibt sich Rochus nicht zu erkennen, sondern erträgt fünf Jahre klaglos sein Schicksal im Gefängnis.
Erst in der Nacht seines Todes offenbart er einem Priester, wer er wirklich ist. Der versucht ihn frei zu bekommen. Aber es ist schon zu spät. Als man ihn aus dem Gefängnis holen will, findet man ihn Tod in seiner Zelle. Seine Taten und Wunder sprechen sich schnell rum und seine Verehrung als Nothelfer gegen die Pest breitet sich rasch in weiten Teilen Europas aus.
Ein schöner Anblick ist der Heilige Rochus in der St.-Nikolaus-Kirche mit seiner Pestbeule und seinen traurigen Augen nicht. Aber er erinnert mich daran, wie viele Menschen sich hilfesuchend an ihn gewendet und um Fürsprache gebeten haben. Wie dramatisch müssen die Einschnitte im Leben der Menschen gewesen sein, die hilflos der Pest ausgeliefert waren. Wie viele Menschen sind heute hilflos schweren Krankheiten ausgeliefert. Und wie gut ist es, dass es zu jeder Zeit Menschen gab und gibt, die anderen beistehen – auch dann, wenn Sie sich selbst in große Gefahr bringen. Für sie alle darf ich beten: „Ewiger Gott, Du hast uns im Heiligen Rochus ein Vorbild im Glauben und in der Liebe gegeben. Steh allen bei, die schwer erkrankt sind und hilf uns, dass wir uns jeden Tag mühen, die Not der Kranken zu lindern. Amen.“