Ulrich Schambert

Landgerichtspräsident

  1. Mögen Sie sich kurz beschreiben?

Meine Daten: Ulrich Schambert, 63 Jahre alt, verheiratet, seit einigen Jahren in Wolbeck wohnhaft. Beruflich gehöre ich seit bald 40 Jahren der Justiz an, seit 2013 als Präsident des Landgerichts Münster. Außerberuflich ist Musik, vor allem das Singen in großen und kleinen Chören meine Leidenschaft. Ich singe im Tenor des Konzertchors Münster (Konzert am 13.11.: Händel Messias) und in unserer Pfarrei bei Thorsten Schwarte im Ensemble Tonart (Konzert am 7.11.: ein neues Oratorium von Felix Bräuer und Chorstücke von Ola Gjeilo) und im Projektchor. Außerdem bin ich als Lektor in den Kirchen St. Nikolaus und St. Agatha aktiv.

 

  1. Was reizt Sie in der Pfarrei St. Nikolaus Münster mit ihren vier Kirchorten St. Agatha, St. Bernhard, St. Ida und St. Nikolaus in Wolbeck, mitzuarbeiten??

Ich betrachte manche Entwicklungen in unserer katholischen Kirche ebenso skeptisch wie wahrscheinlich viele von Ihnen. Es ist aber keine Perspektive für mich, aus der Kirche auszutreten. Vielmehr möchte ich mich für eine Kirche, die den Menschen nahe ist und ihnen eine echte Hilfe im Leben sein kann, engagieren. Ich lebe gerne in Wolbeck und in der Pfarrei St. Nikolaus Münster. Ich fühle mich aber auch in den Kirchen St. Agatha, St. Bernhard und St. Ida zu Hause. Gerade während der Corona-Krise, als ich in allen vier Kirchen als Lektor tätig war, habe ich festgestellt, dass diese Vielfalt der Kirchen ebenso wie die Vielfalt der Seelsorger, die wir haben, kein Verlust an Heimat, sondern ein Gewinn ist.

 

  1. In welchem Bereich des Kirchenvorstandes möchten Sie sich schwerpunktmäßig engagieren?

Juristen glauben bekanntlich von sich, dass sie alles können. Richtig daran ist, dass ich keine Ansprüche an irgendwelche Positionen und Aufgaben stelle, sondern, wenn Sie mich in den Kirchenvorstand wählen, dort arbeite, wo ich gebraucht werde. Sollte ich mir tatsächlich einen Themenbereich aussuchen dürfen, würde ich für den Anfang gerne in Personalangelegenheiten arbeiten, wo ich einiges an Erfahrung mitbringe.

 

  1. Unsere Pfarrei hat ja seit einem Jahr einen sogenannten lokalen Pastoralplan, dieser hat drei griffige Leitwärter zur Grundlage. Jetzt – glauben – leben – Welches Leitwort spricht Sie besonders an und warum?

Von den Aspekten, die im lokalen Pastoralplan angesprochen werden, sprechen mich die gastfreundliche, dienende und achtsame Kirche sowie die „ökofaire“ Kirche besonders an. Zuerst zur gastfreundlichen Kirche. Von Mutter Theresa stammt der Satz: „Lasse nie zu, dass Du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit Dir glücklicher ist.“ Das ist ein guter Lebensrat für jeden einzelnen Menschen, aber eben auch ein Hinweis für die Kirche als Institution. Wenn wir alle so leben und handeln würden, sähe die Welt besser aus. Dann zur „ökofairen“ Kirche. Aus meiner Sicht ist der schlechte Zustand unserer Erde, der sich in Klimawandel, Artensterben etc. niederschlägt, das drängendste Thema unserer Zeit. Da darf die Kirche nicht abseitsstehen. Was Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato Si“ gesagt hat, bedarf dringend der Umsetzung. Auch in Münster, auch in St. Nikolaus.

 

  1. Wo sehen Sie unsere Pfarrei in fünf Jahren und wo sehen Sie unsere in Pfarrei in fünfzehn Jahren?

 

Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Aber ich glaube schon, dass eine gastfreundliche, dienende und achtsame Kirche ebenso wie eine „ökofaire“ Kirche eine echte Chance hat, auch in Zukunft Menschen an sich zu binden.